
Ohne graue Theorie zu büffeln, erfahren Kinder im anschaulichen Spiel ein Verständnis für einfache und komplexe Funktionen
Pädagogisches Consulting setzt ein transparentes Pädagogisches Konzept für ein bestimmtes Arbeitsfeld einer Einrichtung bzw. Institution auf und kontrolliert später die Umsetzung dieser ehemals gefassten didaktischen Entscheidungen. Sollen beispielsweise neue Lernangebote in den Alltag eines Kindergartens eingebunden werden, empfiehlt sich ein Prozess begleitendes Pädagogisches Consulting. Erfahrende Praktiker suchen hierbei die jeweilige Einrichtung auf und zeigen zunächst vor dem Kollegium auf, dass Veränderungen möglich sind und was diese bewirken können. Letzten Endes soll gemeinsam ein didaktisches Gesamtkonzept erarbeitet werden, dessen Transparenz eine jederzeitige Evaluierung zulässt.
Beispielsweise kann es in ersten Sitzungen darum gehen, versteckte Ressourcen zu identifizieren und diese freizulegen. Hierauf kann eine professionelle Organisationsberatung aufbauen. Mehr noch als die Organisation selbst stehen beim Pädagogischen Consulting aber die Inhalte im Vordergrund. Hat man einmal eine didaktische Neuausrichtung beschlossen, heißt es nicht, diese überstürzt umzusetzen, sondern vielmehr, die bisherigen Konzepte als eine Art Basis zu betrachten, die nach und nach modifiziert und den neuen pädagogischen Leitideen angepasst werden. Dies sichert in erster Linie die Alltagsbewältigung.
Die Wahrung größtmöglicher Transparenz bei der Einführung neuer pädagogischer Konzepte wurde bereits angesprochen. Nur nachvollziehbare Vorgehensschritte werden auf eine breitgefächerte Akzeptanz stoßen. Zunächst einmal gilt es zu klären, was das Ziel des neuen Konzeptes sein soll. Nur mithilfe einer klaren Zielsetzung können konkrete Teilschritte zu ihrem Erreichen beschlossen werden. Nachdem das Ziel definiert wurde, folgt die Wahl der Methodik. Zumeist gibt die Zielsetzung implizit bereits die Wahl der Mittel ihrer Verwirklichung vor. Die Methodik lässt sich zudem in ihre Einzelelemente zergliedern. Gern spricht man in diesem Zusammenhang auch von Strategien.
Der theoretische Überbau aus der Trias Zielsetzung-Methodik-Strategie ermöglicht das Arbeiten an konkreten Inhalten. Vielleicht hat man sich ja zum Ziel gesetzt, den Kindern das Erforschen der Welt durch spielerisches Experimentieren zu ermöglichen. Der Sinn für Formen und Farben soll geschärft werden, noch dazu sollen den Kindern Erfolgserlebnisse durch den Stolz auf selbst Konstruiertes verschafft werden. Man einigt sich auf die Wahl eines Hilfsmittels, welches von den Kindern als Spielzeug erlebt wird, dabei jedoch deren Kreativität, Fantasie und Ausdrucksfähigkeit stimuliert. Am konkreten Beispiel könnte man jetzt verschiedene Hilfsmittel/Spielzeuge testen und sich dann für ein System entscheiden.
Unter dem Motto „Spiel Dich schlau“ haben Kinder die Möglichkeit, Spannung, Spiel, Spaß und Lernen zu verbinden. Durch das Bauen und Entdecken von Themenwelten wie beispielsweise Weltraum und Roboter, Pflanzen und Tieren, bekommen Kinder ganz nebenbei einen Einblick in die Bereiche Sach-, Heimat- und Erdkunde, aber auch Physik, Geografie und Geschichte. Sie können mit eigenen Händen „begreifen“, wie das Übersetzen von Zahnrädern funktioniert oder wie man einen Roboter programmiert.
Ohne graue Theorie zu büffeln, erfahren Kinder im anschaulichen Spiel ein Verständnis für einfache und komplexe Funktionen, gewinnen Erkenntnisse über mechanische und pneumatische Systeme, lernen, physikalische Gesetzmäßigkeiten zu erforschen und nicht zuletzt, sich selbst Ziele zu setzen und eigenständige Problemlösungen zu erarbeiten.